Rassegeflügelzüchterverein
Lößnitz 1866 e.V.
Wissenswertes
Befiederte Lebensqualität
Wie kommt man dazu sich in heutiger Zeit Tiere anzuschaffen?
Der Ruf, dass sie Schmutz und Arbeit oder keinen Urlaub mehr möglich machen, eilt auch den Hühnern voraus.
Und doch sind es gerade meine beflügelten Lieblinge, die mir ein Stück ursprüngliche Lebensart , und eine bewusste Wahrnehmung des jahreszeitlichen Rhythmus der Natur wiedergeben. Es ist toll zu sehen, wenn Kinder mit leuchtenden Augen ihre ersten selbst gesammelten Eier aus der Voliere holen.
Wie schön ist der Anblick der Glucke mit einer Schar Küken im Frühjahr oder einer Herde Heranwachsender im Sommer.
Es ist immer wieder spannend im Herbst/ Winter seine Nachzucht mit den Tieren anderer Züchter zu vergleichen und bewerten zu lassen.
Eine Rasse mit hohem Zierwert sollte es sein, dabei doch noch Eier legend.
Der Hahn sollte auf Grund der Wohnlage nicht allzu oft und laut krähen und wenig fliegen.
Es sollte eine alte Rasse sein, die robust dem Wetter im Erzgebirge standhält.
Für meine geringeren Platzverhältnisse zur Pflege kam auch keine Großrasse in Frage.
Doch das Schwierigste kommt jetzt: es sollte eine Rasse sein, welche auch meiner Frau und den Kindern gefällt!
Ich habe eine Rasse ausfindig gemacht, welche allen Suchkriterien gerecht wurde. Und dies war nicht der Broiler aus dem Supermarkt!
Zwergseidenhühner sollten es sein, weiß und mit Bart.
Aristoteles beschrieb sie ca. 360 v. Chr. als Hühner mit Katzenhaar, Marko Polo berichtete von ihnen bei seiner Reise 1292 durch die Mongolei.
Im Mittelalter wurden sie auf Jahrmärkten als Kreuzung zwischen Huhn und Hase dargeboten, und bis in die heutige Zeit wird dem blauen Fleisch und den blau schwarzen Knochen in China eine Heilwirkung nachgesagt.
Egal- meine Familie findet sie einfach schön.
Bereits mehrmals konnten die zutraulichen und liebenswerten Tiere im Schulunterricht, im Kinderhort oder beim Besuch im Altersheim begeistern.
Immer ist die Schauvoliere auf dem Salzmarkt oder Brunnenfest von Neugierigen umrundet.
Wie oft wurden die Tiere dabei gestreichelt, die Fragen nach der Anzahl gelegter Eier oder dem Geschmack als Braten erfragt.
Ja, Eier legen die Hühner auch.Pro Huhn und Jahr ca. 80 Stck.
Das Fleisch schmeckt wie jedes andere gekauftes Hühnchen auch, nur eben besser weil es aus eigener Zucht stammt.
Zugegeben, etwas klein ist die Portion, da die Tiere nur zwischen 600 und 900 g Lebendgewicht auf die Waage bringen.
So nützlich eine gesunde Eigenversorgung auch ist,
bleibt der größte Wert der Geflügelhaltung doch durch den entspannenden Umgang mit den Tieren selbst.